Das Jahr in Nordhorn begann mit vielen Veranstaltungen im Bereich der Jungen Gemeinde.
Die Jungschar erlebte zu Beginn des Jahres ein gemeinsames Übernachtungswochenende. Unter dem Thema „Spione in Jericho“ konnten die Kids zum einen das damalige Jericho erkunden, letztlich aus Jericho „fliehen“ und wichtige Informationen weitergeben, um die Stadt einzunehmen. Kurz darauf hatten wir bei den Lego-Bautagen an die 100 Kinder zu Gast, die gemeinsam unter dem Motto „Ich bau mir die Welt wie sie mir gefällt“ ein himmlisches Jerusalem bauen konnten, welches ganz ohne Mauern und Abgrenzungen einen Ort symbolisierte, an dem jedes Kind der Welt willkommen ist. Am Ende der Bautage stand ein KG 11 Gottesdienst (kreativer Gottesdienst um 11:00 Uhr) mit Christoph Haus und seinen Berichten aus aktuellen Projekten der EBM.
Als Gemeindeleitung beschäftigte uns zudem das Thema Gemeindeentwicklung. Begonnen hatte dieser Prozess bereits 2019. Wir starteten mit einem Gemeindegespräch, bei dem bewusst das Gespräch zwischen den verschiedenen Generationen ermöglicht und intensiviert werden sollte. Themen waren Lebendigkeit des Gottesdienstes, Offenheit im Umgang miteinander, Einbindung aktueller Themen, Zeitmangel wegen Familie und Beruf oder auch der Umgang mit Ängsten und Schwächen.
Um bewusst Menschen unter 45 Jahren zu erreichen, wurde zusätzlich eine Zukunftswerkstatt geplant. Wir wollten bei diesem Treffen die Fragen und Bedürfnisse dieser Zielgruppe sammeln. Dabei wurde deutlich, dass die Bedürfnisse der meist noch unverheirateten Jugendlichen bzw. jungen Erwachsenen und die der jungen Familien noch einmal deutliche Unterschiede aufzeigen. Eine Vertiefung dieses Treffens gab es dann leider nicht mehr.
Denn ab März wurde die Gemeindearbeit, wie in allen anderen Gemeinden auch, auf den Kopf gestellt. Von heute auf morgen mussten neue Konzepte und Ideen her, wie das Gemeindeleben im Lockdown und mit Kontaktbeschränkungen weitergehen kann. So wurden mit unfassbar hohem Aufwand Video-Gottesdienste produziert, ein Zoom-Kirchenkaffee ins Leben gerufen und jegliche Gruppen- und Gremienarbeit auf die Online-Variante verlegt. Es gab Tages-Challenges für die Jungscharkids. Die Jugend traf sich via Skype. Zusätzlich gab es mehrere Telefonaktionen, in denen wir versucht haben, alle Mitglieder und Freude zu erreichen, um Nachzuspüren was sie in dieser Zeit brauchen. Es entstanden Verteilaktionen für unser Wochenblatt, welches inhaltlich ausgebaut wurde, eine Einkaufshilfe für diejenigen, die nicht mehr aus dem Haus konnten, und vieles mehr.
Nach Beendigung des totalen Lockdowns sind wir langsam wieder gestartet – mit unserem eigenen Hygienekonzept. Auf Gottesdienste haben wir noch verzichtet. Dafür haben wir zum einen Video-Gottesdienste angeboten und 2-3 Mal pro Woche einen Präsenz-Oasen-Gottesdienst, der in kleiner Runde, mit viel Abstand und zeitlich begrenzt zumindest teilweise gemeinsames Beten und Kontakt ermöglichte.
Um die Sommerferien herum trauten wir uns dann zwei Mal im Kloster Frenswegen wieder zu einem Open-Air-Sonntagsgottesdienst einzuladen. Ein Fest für alle, die daran teilnehmen konnten.
Ab September trauten wir uns wieder größere Präsenz-Gottesdienste anzubieten. Um möglichst den Großteil der Gottesdienstbesucher abzudecken, haben wir einen zweiten Gottesdienst um 17.00 Uhr eingeführt. Beide Gottesdienste waren zeitlich weit auseinander, sodass zwischen den jeweiligen Gottesdiensten die notwendigen Hygienemaßnahmen durchgeführt werden konnten.
Die Fragen und die Ergebnisse der Gemeindegespräche und der Zukunftswerkstatt vom Jahresbeginn haben somit zu einem neuen Konzept geführt. Während morgens ein eher traditioneller Gottesdienst gefeiert wird, ist abends der Gottesdienst im Stil eher lockerer und mit modernen Liedern gestaltet.
Gleich von Beginn an beobachteten wir eine sehr positive Entwicklung des Abendgottesdienstes. Aufgrund der Tatsache, dass im Anschluss die Jugendstunde stattfand, verdoppelte sich die Größe der Jugendgruppe. In dieser vergleichsweisen ruhigen Phase der Pandemie war es uns außerdem möglich, unsere Jahresgemeindestunde nachzuholen. Ebenso erfreulich und ein absolutes Highlight waren zwei Taufgottesdienste, die wir feiern durften. Insgesamt 5 Menschen ließen sich auf das Bekenntnis ihres Glaubens taufen.
In der Folge spitzte sich die Lage der Corona-Pandemie wieder zu und wir entschieden uns um die Weihnachtszeit alle Präsenz-Veranstaltungen wieder abzusagen. Erneut waren wir gezwungen unsere Gemeindeleben online auszuleben. Dennoch erfreuten wir uns an einer besonderen Video-Christvesper und einer Video-Jahresschlussandacht.
Dieses Jahr war für uns als Gemeinde sehr herausfordernd. Und doch haben wir gemerkt, wie wir trotz Distanz teilweise näher zusammengerückt sind. Wir sind Gott dankbar für all den Segen, den er uns auch in diesem harten Jahr hat spüren lassen.
Unser Gebet ist und bleibt, dass wir und alle anderen Geschwister sich bald wieder ohne Corona, ohne Abstand und ohne Maske treffen können, um gemeinsam unseren guten Gott zu loben und zu preisen.